Gutes bis zuletzt

Box, Trauer, Heilung,
Die Box hilft Schwerkranken und Sterbenden - und auch ihren Angehörigen - die letzte Zeit gut zu gestalten, auch wenn es keine Chance mehr auf Heilung gibt.

Im Alexianer St. Remigius Krankenhaus Opladen gibt es jetzt eine kleine Box, die unterschiedliche Dinge enthält. Diese sollen Schwerkranken und Sterbenden guttun.

Die Seelsorgerinnen und eine Therapeutin der Geriatrie haben mit der Pflege das Projekt „Gutes bis zuletzt“ auf den Weg gebracht. „Auch wenn wir nicht mehr heilen können, können wir zumindest eine ruhige Atmosphäre schaffen“, sagt Annelies Zimmermann, Stationsleiterin der Geriatrie.

„Wir haben uns Gedanken gemacht: was notwendig ist, was hilfreich sein kann, was Schwerkranken und Sterbenden guttun kann,“ sagt die katholische Krankenhausseelsorgerin Hildegard Huwe. Das schließt die Patientinnen und Patienten, die Angehörigen, aber auch die Mitarbeitenden ein.“ Die transparente Box ist vielfältig. Manches wirkt vielleicht auf den ersten Blick banal – wie das Schild mit der Aufschrift „Bitte leise eintreten“, das an die Tür gehängt werden kann. „Im Trubel des Stationsalltags ist das Schild ein guter Hinweis, in einer ruhigen Atmosphäre das Zimmer zu betreten“, sagt Annelies Zimmermann. 

Eine kleine Broschüre beschreibt, was in den letzten Tagen und Stunden des Lebens passiert. „Verstehen hilft manchmal, die sehr emotionale Situation besser aushalten zu können“, sagt Dörte Polock von der evangelischen Klinikseelsorge. Auch wenn jedes Sterben individuell ist, manche körperlichen Abläufe sind typisch, gehören häufig zum Sterbeprozess wie zum Beispiel auch Unruhe. „Viele, an sich bewegungsarme Patientinnen und Patienten haben unruhige Hände, die etwas greifen möchten“, sagt die Therapeutin Gabi Büchel. Ein spezielles Fummelkissen bietet viele Möglichkeiten zum Anfassen

Die Box soll sich, das ist der ausdrückliche Wunsch der Initiatorinnen, entwickeln. Wenn etwas sinnvoll erscheint, wandert es mit in die kleine Kiste, wenn etwas gar nicht gebraucht wird, wird es entfernt werden. Damit ist diese Box für MA und Angehörige eine Entlastung, weil es bis zuletzt immer noch Gutes zu tun gibt.

Damit erinnert diese Box die Mitarbeitenden, dass man immer etwas tun, es zumindest versuchen kann, auch wenn es keine Heilung mehr gibt.